Wie man seine Energie am Leben erhält

von Sayeda

Warum die Kraft nachlässt.

Unzufriedenheit durch Motivation und Freude ersetzen

Die Wirkung von Unzufriedenheit

Kaum ein Mensch ist wirklich rundum zufrieden mit sich und zunächst betrachtet ist das auch nichts Schlechtes. Dahinter steckt nichts anderes als der Wunsch, das Beste aus sich und seinem Leben machen zu wollen. Wenn wir unzufrieden sind, denken wir über unsere Situation nach und darüber, wie wir sie verbessern können. Sie ist dabei wie ein Motor, der uns ermöglicht, uns weiter zu bewegen. Ob es um spirituelle Entwicklung, beruflichen Erfolg, Selbstverwirklichung oder unser Umfeld geht, so lange wir etwas daran ändern wollen, ist die Unzufriedenheit allgegenwärtig. Dadurch verlieren wir nicht unser Ziel aus den Augen.

Trotz unserer Motivation jedoch lässt die Disziplin irgendwann nach. Wir schreiben nicht mehr am Buch weiter, lassen die Ernährung schleifen, gehen seltener trainieren oder befassen uns nicht mehr mit Möglichkeiten zur Fortbildung. Wir finden zig gute Gründe dafür, weshalb das passiert und beruhigen damit unser Gewissen. Wir sagen uns, dass das nur eine aktuelle Phase sei, ein Hänger, der schon wieder vorbei geht. Schließlich sind wir ja hochmotiviert. Aber aus Wochen, werden Monate, dann Jahre, bis wir uns schließlich wundern, wo die Zeit geblieben ist und unsere Vorhaben auf der Strecke geblieben sind.

Ziemlich deprimierendes Szenario. Wieso passiert das? Berechtigte Frage, da man doch so motiviert ist, daran zu arbeiten.
Der Grund liegt in der Unzufriedenheit selbst. Sie ist sowohl Antwort als auch gleichzeitig Problem. So hilfreich sie sein kann, letztendlich bleibt sie doch ein schlechtes Gefühl. Mit einem schlechten Gefühl geht man ungern an jedes Vorhaben, egal wie sehr es einem am Herzen liegt, behaupte ich einfach mal. Auch wenn ich nicht ausschließen möchte, dass einige Menschen eisern sind und sich durch nichts und niemandem von ihrem Ziel abbringen lassen.
Betrachten wir das Problem mal von der anderen Seite. Ein Motor ermöglicht einem Auto, dass es fährt, vorwärts kommt. Aber auch ein Motor braucht etwas ganz entscheidendes zum Funktionieren: Nämlich Öl. Ohne, dass regelmäßig getankt wird, beginnt er zu stocken und bleibt schließlich irgendwann still. Übertragen wir das Problem zurück auf unsere Situation, müssen wir uns also fragen: Worin besteht das Öl für unseren Motor, damit unser Antrieb immer funktioniert?

Wie oben bereits erklärt, ist es auf Dauer eher kontraproduktiv mit einem schlechten Gefühl an die Arbeit zu gehen, weil das Energie frisst. Negative Gefühle sind Parasiten, die uns Kraft rauben. Daher ist es absolut verständlich, dass man auf Dauer einfach keine Lust mehr verspürt, sein Ziel weiter zu verfolgen. Die Motivation ist dann eher zweitrangig, darüber macht man sich verständlicherweise keine Gedanken, weil sie etwas Positives ist.

Die richtige Motivation für sich entdecken

Es ist also langfristig sinnvoller, Voraussetzungen zu schaffen, die unsere Einstellung positiv verändert. Also gilt es, Rahmenbedingungen zu schaffen, wodurch wir mit Freude an die Arbeit gehen. Sprich, das richtige Öl zu finden. Kommt darauf an, ob man lieber Benzin oder Diesel mag (kleiner Scherz am Rande)

Wie stellt man das an? Stelle dir dazu selbst folgende Frage: Was motiviert dich oder lässt sogar Freude bei dir aufkommen? Wenn du zum Beispiel Kleider entwirfst und dir unsicher bist, ob sie gut sind und bei der breiten Masse ankommen, dann spreche zum Beispiel eine Freundin an. Beziehe sie mit ein und lasse dir Feedback geben, wenn möglich auf regelmäßiger Basis, dann hast du immer etwas, worauf du dich freuen kannst. Wenn du einen Geschäftsplan entwirfst, lass jemanden ein Auge darauf werfen, der sich in der Materie auskennt und konstruktive Kritik geben kann. Frag einen deiner Freunde, ob er mit dir ins Fitnessstudio geht oder suche dir vor Ort einen Personal Trainer. Wenn du ein Buch schreibst, gibt es auch die Option, sich in einem Forum für Literatur anzumelden und sich mit anderen darüber auszutauschen. Zudem gibt die Anonymität ein Gefühl der Sicherheit.

Die Lösung besteht also nicht darin, nur langfristig auf eine erfolgreiche Zukunft hinzuarbeiten. Der Begriff Zukunft erzeugt ein Gefühl der Entfernung, was ebenfalls wieder für Unzufriedenheit oder zumindest Unbehagen sorgt und somit eher hinderlich für unser Vorhaben ist. Ziel ist es, bereits in der Gegenwart Weichen zu stellen, die unsere Motivation weiter beflügeln und uns so mehr Energie verschaffen. So merken wir gar nicht, wie die Zeit vergeht, wenn wir uns auf das nächste positive Erlebnis freuen und schon im kleinen Rahmen die Früchte unserer Arbeit ernten können. Es macht einfach viel mehr Spaß, mit dem Roman weiterzumachen mit dem Gedanken daran, wie der Freund auf die Entwicklung der Geschichte reagiert, anstatt allein in der stillen Kammer vor sich hin zu tippen und nicht zu wissen, ob es überhaupt etwas bringt.

Welche Lösung du am Ende wählst, ist dir überlassen. Wichtig ist, dass sie dir langfristig dabei hilft, Spaß an deinem Projekt zu haben, damit du auch wirklich nachhaltige Fortschritte erzielen kannst und nicht dein Ziel aus den Augen verlierst. Trotz aller Motivation und Entschlossenheit wird es immer wieder Zeiten geben, in denen du an dir oder deinem Projekt zweifelst und dich fragst, ob es Sinn hat, weiter zu machen. Das erlebt jeder von Zeit zu Zeit. Umso besser ist es zu wissen, jemanden zu haben, der einen aufbaut und kontinuierlich unterstützt.

Das regelmäßige Input ist für dein Vorhaben so wichtig wie eine Blume Wasser zum Wachsen braucht. Dadurch wird die Unzufriedenheit, die letztlich nur Energie frisst, in Motivation umgewandelt, die dagegen beflügelt und Energie liefert. Diese wiederum ist wie die Sonne, die ebenfalls für das Wachstum einer Pflanze essentiell ist.

Lass dich also ruhig von deiner Unzufriedenheit auf den Weg bringen, aber um ihn zu beschreiten, sind Motivation und Freude die besseren Fahrbegleiter für deine Energie.

Viel Spaß und Erfolg wünscht dir

Sayeda