Den Partner fürs Leben finden

von Gerald Helminger

oder: Wieso Du zuerst an Deinen Projektionen arbeiten darfst

Auch hier gilt das Gesetz der Resonanz.

Wer möchte nicht den Partner fürs Leben finden? Die Liebe des Lebens. So verständlich dieser Wunsch auch ist – in vielen Fällen ist er auch das Paradebeispiel für eine Vielzahl an Projektionen. Die Sehnsucht nach einer erfüllenden Partnerschaft geht mit unserem unbewussten Wunsch nach eigener Ganzheit einher. Doch diese Ganzheit können wir nicht im Außen finden. In dem wir uns sDen Partner fürs Leben finden zu wollen ist uns genetisch einprogrammiert. Wenn wir alleine leben und das nicht wollen, kann das weitreichende Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit haben.

Genau das konnte ich sehr eindrucksvoll in meiner Zeit als Zivildienstleistender beim Rettungsdienst erleben. An den Feiertagen zwischen Weihnachten und Sylvester, konnte ein besonderes Phänomen beobachtet werden:

An diesen Tagen wurde der Rettungsdienst verstärkt von alleinstehenden Menschen angefordert.

In vielen Fällen bekamen wir seitens der Rettungsleitstelle Erstdiagnosen rund um das Thema „Angina Pectoris“ mitgeteilt.
Also Patienten, die über Schmerzen und Engegefühle rund um die Herzgegend berichteten, was ein durchaus kritisches Notfall-Szenario darstellt. Wenn wir dann jedoch beim Patienten eintrafen, stellte sich in vielen Fällen sehr schnell heraus, dass wir es mit einem psychosomatischen Problem zu tun hatten. Schon während der Erstuntersuchung vor Ort waren die Patienten äußerst mitteilsam und redselig. Es war ihnen ein großes Bedürfnis über ihre Gefühlswelt zu sprechen. Sehr untypisch für ein wirklich kritisches Notfall-Szenario.

Auch das EKG und sonstige Untersuchen blieben in diesen Fällen meist unauffällig. Für uns war dann sehr schnell klar, dass alleine die Einsamkeit diese Menschen zum Telefonhörer haben greifen lassen. Der Patient selbst war sich über diese Zusammenhänge jedoch meist nicht bewusst. Im Endeffekt war es ein Hilferuf der Seele, die Einsamkeit zu durchbrechen. Notfalls mit einer Einweisung ins Krankenhaus, also in eine Umgebung in der man Fürsorge erfährt und sich mit anderen Menschen austauschen kann.

Jetzt könnte man leicht sagen: „Selbst schuld, wieso hat er oder sie auch keine Freunde?“ Mit diesem Einwand hast du sicher Recht. Doch was von außen so einfach lösbar erscheint, ist für die betreffenden Personen oft nicht durchschaubar.

Vielleicht kennst Du das. Anderen Menschen in Problemen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ist weitaus einfacher, als Lösungen für das eigene Leben zu finden und auch umzusetzen.

Man könnte sagen, dass wir teilweise blind sind, wenn es um unser eigenes Leben geht. Gerade die Hebel, die uns dabei helfen könnten, unser Leben wirklich zu verändern, fallen meist unter den sogenannten blinden Fleck. Wir nehmen sie einfach nicht wahr.

Feste Zeiten der Selbstreflektion können dabei helfen, diese blinden Flecken immer mehr wahrzunehmen. Das gleiche gilt für Reflektion von außen.
Die Wahrnehmung der blinden Flecken ist ein Anfang, die Akzeptanz des Vorhandenseins bestimmter bislang nicht wahrgenommener Eigenschaften ist jedoch der weitaus wichtigere Schritt. Und hier hat sich Hilfe von außen sehr bewährt.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Der Mensch neigt jedoch dazu, vor allem die positiven Aspekte seiner Persönlichkeit zu beleuchten. Wenn es darum geht, die eigenen Schattenseiten zu integrieren, ist die Bereitschaft meist weitaus geringer ausgeprägt.

Ganz einfach deswegen, da Schmerzen damit verbunden sind.

Den Partner fürs Leben finden, bedeutet sich mit seinen Schattenseiten auseinanderzusetzen

Den Partner fürs Leben finden, bedeutet aber genau das. Du darfst Dich mit Deinen Schattenseiten auseinandersetzen.
Kommen wir noch einmal kurz zurück, zu unseren Patienten, die Hilfe im Außen, also den Rettungsdienst anfordern.
Was wird hier passieren. Besser gesagt, was ist dann passiert. Die Hilfe im Außen, kann dazu beitragen, die seelischen Schmerzen vorübergehend zu beseitigen, ohne dass sich der Mensch mit sich selbst tiefer gehend beschäftigen muss.

Spinnen wir kurz ein Szenario: Nehmen wir an, der Patient wird ins Krankenhaus eingeliefert und seine Gesundheit wird dort auf Herz und Nieren überprüft. In dieser Zeit erfährt er Aufmerksamkeit. Er erfährt die Aufmerksamkeit als der Mensch, der er ist. Er bekommt mit Mitgefühl seitens der Schwestern, Pfleger und Ärzte, kann sich mit anderen Patienten über sein Krankheitsbild austauschen und doch muss er letzten Endes nach einigen Tagen wieder nach Hause in seine Einsamkeit.

Das ist die Kehrseite der Medaille. Hilfe im Außen kann die Situation kurzfristig verbessern. Sie kann auch ein Anreiz für den Patienten sein, seine Situation in einer geschützten Atmosphäre genauer zu durchleuchten, um im besten Fall Veränderungen an sich selbst zu bewirken.

In vielen Fällen ist das jedoch nicht der Fall. Wenn man unser Beispiel ganz genau betrachtet, erkauft sich der Patient Akzeptanz seiner Situation im Außen.

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Nicht umsonst heißt es: Wer zahlt schafft an. Und jeder von uns zahlt jeden Monat brav seine Krankenkassenbeiträge.

Das alles hat mit unserem Thema „Den Partner fürs Leben finden“ zu tun, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so wirken mag.

Frage Dich einmal, wieso Du den Partner fürs Leben suchst und lass die Platitüden wie „Ich möchte einfach glücklich sein!“ mal weg.

Wir alle suchen das Glück in der Partnerschaft

Das wollen wir alle. Ich denke jedoch, dass Glück nicht von einer Partnerschaft abhängt. Ich würde sogar noch weiter gehen indem ich sage, dass Glück nur im Inneren zu finden ist.

Ich spreche hier von lang andauerndem Glück. Von Erfüllung, Ausgeglichenheit und Freude.
Wir alle kennen das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn wir verliebt sind. Wie man so schön sagt, haben wir Schmetterlinge im Bauch. Doch jeder, der eine längere Beziehung führen durfte, weiß auch, dass die Schmetterlinge nach einiger Zeit anderen Gefühlen weichen.

Zurück zu unserer Frage: Was verbindest Du mit Deinem Wunsch, den Partner fürs Leben finden zu wollen?
Diese Frage ist vor allem dann interessant, wenn Du seit längerer Zeit erfolglos auf der Suche nach Mr. oder Mrs. Right bist.

Eine erfüllende Partnerschaft tritt meines Erachtens dann in Dein Leben, wenn Du wirklich dazu bereit bist und damit aufhörst Deine unerfüllten Wünsche auf einen Partner zu projizieren.

Dazu ein Beispiel: Vor einiger Zeit hatte ich einen Anruf einer Interessentin. Sie hatte das Video vom Berufungskongress 2015 gesehen. Sie schilderte, dass sie auf der Suche nach einem Partner sei, der ihr endlich den täglichen Lebenskampf abnehmen sollte. Der sie versorgt, sie in ihrer Ganzheit akzeptiert und sie in ihrer Freiheit in keiner Weise einschränkt.

Nun ja. Welche Partner werden sich wohl für Sie interessieren, wenn das Gesetz der Resonanz greift. Kurz zur Erinnerung: Das kosmische Gesetz der Resonanz sagt folgendes aus: Gleiches zieht Gleiches an und wird durch Gleiches verstärkt. Ungleiches stößt einander ab.

Gratulation. So wird das wohl nichts werden.

Den Partner fürs Leben finden wir dann, wenn wir zu dem werden, was wir uns auch von unserem Partner erwarten.
Wenn wir uns schwach und hilflos fühlen und uns einen Partner wünschen, der uns mit Stärke zur Seite steht, werden wir wohl lange auf unseren Partner warten müssen.
Wenn Du Dich selbst erkennst, wenn Du herausgefunden hast, wo Deine Schatten liegen, wenn Du akzeptierst, dass deine Mangelempfindungen im Außen, wenn überhaupt nur vorübergehend befriedigt werden können, dann ist es an der Zeit, dich mit all Deinen Nuancen wahrzunehmen.

Betrachten wir das Ganze noch einmal ohne esoterische Brille.

Mach einfach einmal das folgende Gedanken-Experiment.
Wenn Du ein Mensch bist, der sich selbst reflektiert, der um seine Stärken, aber auch um seine Schwächen weiß, welchen Partner würdest Du vorziehen?
Einen Partner, der noch mit Scheuklappen durch die Welt geht, oder einen Partner, der schon an seinen Ecken und Kanten gearbeitet hat.

Anderes gefragt: Mit wem denkst du, lässt sich eine leichtere Beziehung leben?
Die Antwort liegt wohl auf der Hand. Je mehr wir uns kennen lernen, je weniger unbekannte Gebiete wir auf unserer seelischen Landkarte haben, je mehr Schatten wir integriert haben, desto besser kennen wir uns und desto weniger psychische Arbeit wird in der Beziehung anfallen.

Es ist wie mit einer Landkarte. Wenn eine Landkarte viele weiße Flecken hat, wird die Wahrscheinlichkeit größer, sich zu verfahren. Damit steigt aber auch der Frust.

Das gleiche gilt für unsere seelische Landkarte.

Wenn Du auf der Suche nach einem liebevollen Partner bist, der in der Lage ist, dir Halt und Wärme zu geben, dann ist es doch nur mehr als logisch, dass auch Dein Partner ähnliche Ansprüche hat.

Den Partner fürs Leben finden wir dann, wenn wir aufhören unsere Schatten auf das Außen zu projizieren.
Was denkst Du ist wahrscheinlicher: Ein Mensch, der uns retten will, oder ein Mensch, den wir retten sollen?

Du merkst schon, dass auch Du wahrscheinlich keine Lust hast, Dir zusätzliche Lasten aufzubürden.
Und gerade das gilt auch für eine Partnerschaft.
Klingt logisch, oder?

Eines sollte dabei jedoch klar sein. Deine Stärken und Schwächen müssen nicht denjenigen Deines Partners entsprechen. Ganz im Gegenteil: Du kannst Stärken in völlig anderen Bereichen als Dein Partner haben.
Es geht um Potentiale. In dem Moment, in dem Eure Stärken-Schwächen Potentiale ausgeglichen sind, greift das Gesetz der Anziehung.

Natürlich gibt es auch Partnerschaften, wo die Potentiale nicht ausgeglichen sind. Doch wir sprechen hier von Partnerschaften, die einige wenige Jahre überdauern. Wir sprechen von Partnerschaften, die langfristig funktionieren.

Und Partnerschaften funktionieren dann langfristig, wenn das Geben und Nehmen ausgeglichen ist.
Ausgeglichen in Bereichen, die für beide Partner relevant sind. Nur dann sind die Potentiale ausgeglichen.

Du kannst noch so viele Stärken haben. Sind diese nicht relevant für Deinen Partner, dann haben sie keinerlei Einfluss auf die Potential-Waagschale.

Willst Du endlich den Partner fürs Leben finden, darfst Du selbst zuerst ganz werden. Das ist natürlich relativ gemeint. Du findest auch jetzt einen Partner. Das klingt anfangs kontrovers. Vielleicht bist Du seit längerer Zeit Single, auf der Suche nach einer Beziehung und es will einfach nicht klappen. Mehr noch. Scheinbar gibt es weit und breit keinen Menschen der zu Dir passt.

Und genau darauf will ich hinaus. Noch einmal: Du findest auch jetzt einen Partner. Vielleicht ist das jedoch ein Partner, der Eigenschaften an sich hat, die Du so nicht willst.

Dann ist es an der Zeit Dich zu hinterfragen. Geh in die Stille und durchdenke einmal in aller Ruhe und auch voller Herzenswärme gegenüber Dir selbst, ob diese nicht gewollten Eigenschaften vielleicht auch in Dir vorhanden sind. Das ist gar nicht so einfach. Denn meist handelt es sich um Eigenschaften, die wir selbst an uns unterdrücken. Doch auch unterdrückte Eigenschaften entfalten ihr Potential und wirken im Resonanz-Gesetz.

Was Du von einer Partnerschaft erwartest, das darfst Du zuerst selbst in Deinem Leben und für Deine Person verwirklichen.
Ganz egal, ob Du an die kosmischen Gesetze glaubst, oder nicht.

Mit jedem Schritt Richtung Ganzwerdung, steigt unsere Attraktivität für einen potentiellen Partner.
Wenn Du mit beiden Beinen fest auf der Erde stehst, weißt für welche Werte du stehst, Deine Stärken, aber auch Deine Schwächen kennst, an ihnen arbeitest und sie integrierst, desto mehr Ausgeglichenheit, innere Glückseligkeit und Einheit wirst Du in dir selbst erfahren.

Das wäre eine wundervolle Ausgangsbasis für eine erfüllende Partnerschaft.
Stell dir vor, wie das für Dich wäre, wenn Du Dich selbst als Ganzheit erfährst.
Und dann stell Dir vor, dass auch Dein zukünftiger Partner diese Ganzheit in eure Beziehung einbringen könnte.

Solche Beziehungen atmen Freiheit. Das sind Beziehungen, wo beide Partner sich gegenseitig genügend Luft zum Atmen, aber auch zur Weiterentwicklung lassen.

Derartige Beziehungen kennen kein Klammern und keine Angst vor dem Verlassen-Werden. Alleine schon deswegen, da jeder Partner schon vor der Beziehung Ganzheit erfahren hat.

So kann man sich gegenseitig stärken, ohne sich zu belasten. Eine derartige Beziehung schöpft aus der Fülle und nicht aus der Beschränktheit.

Sich selbst kennen und lieben zu lernen, gelingt am besten in der Stille. Das Single-Dasein ist geradezu ideal dafür, auch wenn der Wunsch nach einem Partner gerade dann meist sehr groß ist.

Hör in Dich hinein. Schau hin, welche Werte Du auf Deinen Traumprinzen oder Deine Traumprinzessin projizierst.
Dann nimm diese Hinweise als Wegweiser zu noch unerlösten Themen in Deinem Leben.

Unser Unbewusstes weiß sehr genau, was gut für uns ist. Unter Umständen, nimmt es Dich sogar vor einer neuen Beziehung in Schutz. Das fühlt sich dann wie ein auf der Stelle treten an. Ganz egal was Du auch unternimmst, es bleibt alles beim Alten.

Dann nutze die Zeit, um Dich selbst besser kennen zu lernen. Das ist der Schlüssel, um letzten Endes den Partner fürs Leben finden zu dürfen.

Und dass dir das gelingen möge, wünsche ich Dir von ganzem Herzen.